Bass und Tiere
Am Samstag, den 16.09.2017 fand im polnischen Poznan zum ersten Mal die „Animal Love Parade“ statt. Dem Aufruf der Organisation Basta folgten bei bestem Wetter über 300 Tierschutz-Aktivisten aus ganz Polen. Mitglieder des Vereins „Aktiver Tierschutz Berlin e.V.“ nahmen als Gast an der spektakulären Aktion teil.
Bei strahlendem Sonnenschein setzte sich pünktlich ein eindrucksvoller Zug mit einigen Teilnehmern in fantasievollen Tierkostümen und vielen mit Bannern teilnehmender Vereine und Organisationen, mit Fahnen und reichlich Infomaterial in Bewegung. Immer wieder wurde der bunte Zug, der mit wummernden Beats auf sich aufmerksam machte und so unüberhörbar zum Mitmachen und Mittanzen animierte, durch Zwischenkundgebungen unterbrochen. Auch hier wurden Passanten mit Flyern, Broschüren und veganen Rezepten versorgt, um nicht nur auf Tierleid aufmerksam zu machen, sondern auch Auswege und Alternativen aufzuzeigen. Kinder konnten sich über bunte Aufkleber und Luftballons freuen.
Die sorgsam ausgewählte Route führte den bunten Tross auf einer abwechslungsreichen Tour über Hauptstraßen und durch enge Gassen der wunderschönen Altstadt von Poznan, immer aber durch belebte Viertel, um möglichst viele Menschen positiv zu erreichen.
Tierschutz darf Spaß machen!
Wer durch treibende Bässe nicht zu begeistern war, wurde spätestens von einer Trommler-Gruppe am Ende des langen Zuges mitgerissen, die für ordentlich Stimmung sorgte. Das Konzept, nicht durch einen Trauermarsch mit verstörenden Bildern zu alarmieren, sondern das durchaus ernste Anliegen mit einem farbenfrohen Umzug zu verbreiten, ging auf, da gut gelaunte Passanten viel aufnahmebereiter waren für die aufklärenden Inhalte. Der Grundtenor der Veranstaltung konnte glaubhaft transportiert werden und kam bei der Mehrheit der Passanten auch an: Tierschutz kann und soll Spaß machen und ist nicht mit Verzicht verbunden. Wer Einstellung und Ernährung ändert und das eigene Verhalten Tieren gegenüber kritisch hinterfragt, schützt schließlich nicht nur Tiere, sondern auch sich selbst und die Umwelt im Allgemeinen.
Die “Animal Love Parade” als wegweisendes Konzept
Die „Animal Love Parade“ war eine durchweg gelungene Veranstaltung, und so geht unser Dank und Respekt an die Veranstalter der Organisation „Basta“ für die sehr professionelle Durchführung, besonders aber für das wegweisende Konzept einer Love-Parade zu Gunsten aller Mitgeschöpfe. Unserer Meinung nach ein hervorragender Weg, durch das Erzeugen einer ausgelassenen und positiven Grundstimmung gut gelaunt zu informieren. Demnächst können sich Interessierte übrigens selbst ein eigens Bild der Veranstaltung machen, da die komplette Parade von einem Kamerateam begleitet wurde, das nicht nur den Umzug dokumentierte, sondern auch Passanten zu der Veranstaltung selbst und zu deren Einstellung zum Thema Tierleid befragte.
Wir sagen: Danke!
Unser Dank geht auch an alle Helfer*innen und Teilnehmer*innen, die den Erfolg der ersten „Animal Love Parade“ erst möglich gemacht haben. Wer nun einwendet, das etwa 300 Teilnehmer kein großer Erfolg seien, dem sei ins Stammbuch geschrieben, dass die legendäre „Love-Parade“ mit weit weniger Teilnehmern auf dem Berliner Kurfürstendamm ihren Einstand feierte – und mit Teilnehmerzahlen über einer Million Feiernden endete. Der Anfang wurde gemacht. Es liegt nun an Organisationen und Vereinen, diese Botschaft in die Welt zu tragen. Packen wir es an!