Folgende Begebenheit trug sich vor einigen Jahren in den USA zu und zeigt, dass Kühe ihre Kinder genauso lieben und versorgen wollen, wie alle Mütter.

Nachdem eine Milchkuh in Cortland County bereits fünf Mal Mutter geworden war und ihre Kinder direkt nach der Geburt entrissen wurden, traf sie nach ihrer sechsten Niederkunft eine sehr ungewöhnliche Entscheidung, die den Milchbauern für einige Zeit sehr verwirrte.

Normalerweise war der Bauer es gewohnt von jeder seiner Milchkühe etwa 40 Liter Milch pro Tag für seine Kunden abzumelken. Ähnlich wie die Muttermilch, die ihr als Babys bekommen habt, enthält die Kuhmilch eine Menge Hormone und wichtige Nährstoffe für ihr Junges.

Schließlich gehören die Kühe, ebenso wie wir, zu der Gattung Säugetiere. Weil die Kuhmilch aber auch den Menschen, sogar den Erwachsenen, so gut schmeckt, werden der Kuhmutter ihre Kälber direkt nach der Geburt weggenommen. Die Milch, die von der Natur eigentlich für die Kuhbabies gedacht war, wird abgemolken und für den Verkauf im Supermarkt zur Verfügung gestellt. Die Kälber erhalten als Ersatz Pflanzenmilch und sehen ihre Mütter nie wieder.

Die arme Milchkuh hat diese traurige Erfahrung bereits fünf Mal mitgemacht. Trotz ihres langanhaltenden Rufens nach ihren Babys, durfte sie diese nie wiedersehen. Es war entweder, falls ein Junge, bereits geschlachtet, oder, falls ein Mädchen in einem anderen Stall untergebracht worden, wo sie das gleiche traurige Schicksal ihrer Mutter erfahren sollte.

Hier hatte der Bauer aber nicht mit der Intelligenz und der Mutterliebe unserer braunen Kuh gerechnet. So wunderte er sich, dass seine gut genährte und sich bester Gesundheit erfreuende Kuh, keinerlei Mich geben wollte. Egal wie lange er wartete oder wie gut er auf sie einredete, ihr Euter blieb leer.

Nach einiger Zeit rief er die Tierärztin, welche die Kuh eingehend untersuchte und ebenfalls keine Lösung auf dieses Geheimnis wusste. Doch nach elf Tagen kam der Bauer selbst dahinter. Er war der Kuh nach einem weiteren erfolglosen Melkversuch beim anschließenden Grasen gefolgt und hatte ihr Geheimnis entdeckt.

Die Kuh hatte nämlich Zwillinge geboren und das zweite Kind im angrenzenden Wald versteckt. Tag und Nacht hatte sie ihr Junges dort besucht und mit ihrer Liebe und Muttermilch versorgt.

Die Tierärztin flehte den Bauern an, das Kalb in diesem Fall doch bitte nicht von der Mutter zu trennen, doch der Mann blieb hart und entsorgte das Junge wie all die anderen Kinder zuvor.